Akkus


Gliederung:

  • Definition
  • LiPo - Akku
  • NiMH - Akku
  • NiCD - Akku 

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Akkus für RC-Cars
Akkus in verschiedenen Größen für RC-Cars

Definition

NiMH Sub-C Einzelzellen von Team Orion (Saddlepack Formation)
6 NiMH Sub-C Einzelzellen von Team Orion (Saddlepack-Formation)

Ein Akku ist ein wiederaufladbarer Speicher von elektrischer Energie. Es gibt einige Akku-Typen, zwischen den unterschieden wird.

Dabei hat jeder Akku einen Pluspol und einen Minuspol, wobei der Strom immer von - zu + fließt.

 

Niedrige Temperaturen mögen alle Akkus nicht. Gerade im Winter merkt man gut, dass der Akku schneller leer ist und nicht so viel "Druck" hat, wie z.B. im Sommer oder in der Halle. Das liegt am Innenwiderstand, der steigt.

Atomar gesehen bedeutet Kälte eine langsamere Bewegung der Elektronen, bzw. Wärme eine schnellere Bewegung. So bewegt sich am absoluten Nullpunkt von 0 Kelvin oder -273,15°C nichts mehr.

Münzt man das jetzt um auf unsere Akkus, dann fließen die Elektronen also bei Kälte nicht so schnell, wie bei Wärme.

 

Um trotzdem bei Kälte fahren zu können, sollte der Akku mindestens auf Zimmertemperatur oder noch besser aufgewärmt sein. 30°C sind in Ordnung, über 40°C würde ich persönlich jedoch nicht gehen.

 

Im Allgemeinen sind Temperaturen von bis zu 60°C bei Akkus noch in Ordnung. Alles darüber ist schädlich!

 

Bei einigen Akkus findet man immer wieder bestimmte Buchstaben. Sie bedeuten folgendes:

  • S = Seriell - Die Zahl vor dem Buchstaben gibt an, wie viele Zellen in diesem Akkupack in Serie geschaltet sind.

-->> Je mehr Zellen ein Akku in Serie hat, desto höher ist die Gesamtspannung des Packs.

-->> Die Kapazität verändert sich nicht.

  • P = Parallel - Die Zahl vor dem Buchstaben gibt an, wie viele Zellen in diesem Pack parallel geschaltet sind.

-->> Je mehr Zellen ein Akku parallel hat, desto höher ist die Kapazität des gesamten Packs.

-->> Die Gesamtspannung verändert sich nicht.

  • C = Coulomb - Die Zahl vor dem Buchstaben gibt an, mit wie viel Strom, abhängig von der Kapazität des Packs, der Akku entladen werden kann (Entladerate).

-->> Dauerhafter Entladestrom [A] = C-Rate * Kapazität [Ah] [1000mAh = 1Ah]

 

Beispiel: 6s1p LiPo Akku mit 5000mAh und 30C

Gesamtnennspannung: 6 * 3,7V = 22,2V

Gesamtkapazität: 1 * 5000mAh = 5000mAh = 5Ah

Belastbarkeit: 30C * 5Ah = 150A


LiPo - Akku:


SLS EPU 3s LiPo Akku mit 5000mAh und 30C
SLS EPU 3s LiPo Akku mit 5000mAh & 30C

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Das Maß der Dinge. Solche Akkus werden heutzutage sehr weit verbreitet in so ziemlich jedem RC-Modell eingesetzt, sofern der Regler ein LiPo-Cutoff hat. Die Zellen sind nämlich relativ empfindlich. Behandelt man sie zu unsanft, blähen sie sich auf oder bringen einfach keine Leistung mehr. Ein anderes Anzeichen für eine falsche Behandlung des Packs ist ein Erwärmen dessen. Wird ein LiPo beim Aufladen oder Entladen warm, ist er entweder seiner Altersgrenze nahe oder er wurde leicht überlastet.
LiPos altern nicht mit der Zeit, sondern mit den Lade-, bzw. Entlade-Zyklen, die sie durchmachen müssen.


Die Nennspannung einer Zelle beträgt 3,7V.

Im vollen Zustand hat eine Einzelzelle 4,2V.

Entladen sollte man solche Akkus auf maximal 2,9V pro Zelle.

 

Die Spannung bleibt nach dem Aufladen relativ konstant. Sie nimmt also nicht mehr, bzw. nur sehr langsam ab. Durch die deutlich höhere Spannung pro Zelle müssen zudem nicht mehr so viele Zellen in einem Pack verbaut werden, um auf ähnliche Spannungswerte zu kommen, wie mit Nickel-Akkus. Das bedeutet eine enorme Gewichtsreduktion.

 

Empfehlenswerte Hersteller: SLS, Gens Ace, Hacker, Team Orion, LRP, Kokam

 

Lagerung:

Gelagert werden können solche Akkus problemlos über Monate, ohne dass sie ernstzunehmen Schaden davontragen. Es gilt:

- Liegt der Akku 2-3 Wochen: Volladen und liegen lassen.

- Liegt der Akku mehrere Monate: Auf Lagerspannung (3,9V pro Zelle) bringen und liegen lassen.

Die Temperatur sollte 10 - 15°C betragen. Zum Aufladen sollte der Akku aber erst wieder auf Zimmertemperatur gebracht werden, sonst ist der Innenwiderstand zu hoch und das übt sich auf die Lebensdauer aus.

 

Formierungsladung:

Bei solchen Akkus hat das Formieren ein Ende. Da die Zellen sehr empfindlich auf "ungesunde" Spannungen jenseits von 4,2V, bzw. unter 2,9V reagieren, muss man dafür sorgen, dass sie wirklich immer auf einem gleichen Niveau sind. Dafür sorgt der Balanceranschluss. Er ist mit allen Zellen in einem Pack verbunden, sodass man für jede Zelle einzeln die Spannung messen und ggf. korrigieren kann.

 

Diese Vorteile sprechen für LiPo - Akkus:

  • + Geringes Gewicht: Da in einem Akkupack nur noch knapp ein Drittel der Zellen eingesetzt werden muss, wie es bei NiMH der Fall ist, reduziert sich das Gewicht natürlich erheblich. So braucht man z.B. für ca. 7,4V nur noch 2 Zellen, anstatt 6. Auch der schwere Metallmantel für die Zellen fällt weg. LiPos haben Folienzellen.
  • + Hohe Belastbarkeit: Die besondere Zellchemie erlaubt es, dass die Akkus mit deutlich höheren Strömen entladen werden können und die Hersteller mehr oder weniger genaue Angaben zu diesen Entladeströmen machen können. Manche übertreiben natürlich. Realistische Entladeraten sind bis zu 40C. Alles darüber ist Wunschdenken, Verkaufsstrategie und meistens viel zu viel für die Zellen. Zudem sind die Stecker bei solchen Akkus zu klein dimensioniert, was ebenfalls Skepsis hervorrufen sollte. 
  • + Bessere Spannungskurve: Da die gesamte Struktur von solchen Akkus einfach deutlich belastbarer ist, verhält sich die Spannung auch bei der Entladung besser.
  • + Hohe Kapazität: Durch die Architektur der Folienzellen ist man deutlich flexibler, als man es mit Becherzellen war. Solche Zellen können in die Breite, Länge oder Höhe gehen, ohne dass es weitere Umstände macht. So kann man mit einer einzigen Zelle Kapazität von bis zu 10.000mAh erreichen.
  • + Pflegefrei: Jegliche Wartung entfällt. Die Spannung der einzelnen Zellen muss nicht mehr angeglichen werden, da dies nun durch den Balancer erfüllt wird. Andere Pflegemaßnahmen für Akkus sind nicht bekannt.
  • + Hohe Lebensdauer: Auch dieser Punkt lässt sich auf die Zellstruktur zurückführen, da die Bestandteile nicht wirklich schnell verschleißen.

 

Leider gibt es aber auch Nachteile, die zumindest betrachtet werden sollten:

  • - Empfindlich gegen äußere Einflüsse: Leider hat die Folie einen entscheidenden Nachteil: Sie ist weich. Und so ist es völlig logisch, dass zumindest Softcase LiPos nicht gerne geworfen, gestochen, o.ä. werden. Um die Zellen vor äußeren Einflüssen zu schützen, haben die Hersteller reagiert und ein Hardcase um die Zellen gebaut. Verwendet man solche Akkus speziell in einem Auto, sollte man möglichst Hardcase LiPos kaufen, sofern sie ins Auto passen.
    • !Achtung!: Weist ein LiPo äußerliche Schäden auf oder ist sogar aufgebläht, muss er auf 0V entladen und fachgerecht entsorgt werden! Es besteht eine akute Lebensgefahr!
  • - Empfindlich gegen zu hohe Ströme: Überlastet man einen LiPo, kann es passieren, dass er sich aufbläht. In diesem Fall bitte obenstehendes beachten. 
  • - Empfindlich gegen falsche Spannungen: Falsche Spannungen sind in diesem Fall Spannungen jenseits des Bereiches zwischen 3V und 4,2V.
    • !Achtung!: Ist ein LiPo tiefentladen (<2,85V pro Zelle), darf er auf keinen Fall aufgeladen werden. Er kann sich aufblähen und platzen, was meterhohe Stichflammen zur Folge haben kann! 
  • - Benötigt ein eigenes Ladeverfahren: LiPos müssen konstant mit einem gleichmäßigen Strom geladen werden, da die Charakteristik eine andere ist. Am Ende der Ladung bleibt die Spannung konstant und fällt nicht ab, wie bei Nickel - Akkus. 
  • - Relativ hohe Anschaffungskosten: Leider steckt diese Technologie noch in Kinderschuhen und ist deshalb noch recht teuer. Doch die Hersteller senken langsam die Preise. Die Tendenz geht auf jeden Fall nach unten.


NiMH - Akku

Ein handelsüblicher Ni-MH Akku der Firma Intellect mit 3600mAh
Ein handelsüblicher Ni-MH Akku der Firma Intellect

Akkus mit einer solchen Bezeichnung sind die Steigerung zu der weiter unten genannten Technologie. Ausgeschrieben heißt NiMH so viel, wie "Nickel Metallhydrid". In RC-Autos werden hauptsächlich Akkus mit Sub-C Zellen eingesetzt. Hier ist das Verhältnis zwischen Platz, Gewicht und Leistung in Ordnung (gewesen).

 

Die Nennspannung pro Zelle beträgt 1,2V.

Voll aufgeladen hat eine Zelle ca. 1,45V.

Entladen sollte man eine Zelle auf höchstens 0,9V.

 

Nach dem Aufladen sinkt die Spannung der Zellen wieder ein Stück weit. Das liegt u.a. an dem inneren Aufbau der Zellen und an der Hülle. Da sich ein Akku mit Nickel im Inneren beim Laden in der Regel aufwärmt, geht ein Teil der Energie als Wärme verloren.

 

Empfehlenswerte Hersteller: Intellect, GP, Sanyo, LRP, Carson, Team Orion

 

Lagerung:

Bei solchen Akkus ist es wichtig, dass sie nicht im leeren oder halbvollen Zustand länger gelagert werden. Kurze Zeitspannen, wie 1 - 2 Wochen sind in Ordnung, aber auch hier muss der Akku zumindest noch zum Teil geladen sein, sonst passiert es, dass sie Zellen eine zu niedrige Spannung erreichen.

Liegt ein Akku zu lange und wird nicht regelmäßig kontrolliert, bzw. geladen, kann er sich tiefentladen und wird unbrauchbar. Sobald eine Zelle in einem Pack 0V erreicht hat, muss sie entweder entfernt werden oder das gesamte Pack muss entsorgt werden. 

  • !Achtung!: Niemals versuchen, eine tiefentladene Akku-Zelle wieder aufzuladen! Im schlimmsten Falle kann es passiert sein, dass sich die Zelle umgepolt hat und beim Ladevorgang dann platzt. Um eine Metallzelle zu sprengen ist sehr viel Energie nötig. Hier besteht ein hohes Verletzungsrisiko!

Eine leere Zelle kann aber nicht von selbst platzen. Wo keine Energie mehr ist, kann auch keine frei werden.

 

Formierungsladung:

Um einen zu großen Spannungsunterschied zwischen mehreren Zellen in einem Akkupack zu vermeiden, sollte man ein Pack alle 10 Ladungen mit einem Zehntel der Kapazität als Ladestrom aufladen. Das wäre bei einem Akku mit 3000mAh (3Ah) genau 0,3A.

So werden alle Zellen gleichmäßig mit einem geringen Strom aufgeladen. Ist eine Zelle schon früher voll, als die anderen, kann sie die überschüssige Energie problemlos in Wärme umwandeln.  

 

Folgende Nachteile sprechen aber gegen solche Akkus:

  • - Hohe Selbstentladung: Wenn ein Akku lange unbenutzt liegt, verliert er mit der Zeit seine gespeicherte Energie.
  • - Hohes Gewicht: Die Zellen, in denen der Strom gespeichert wird, sind aus Metall und wiegen dementsprechend auch einiges. So kann ein 6-Zelles Akkupack u.U. fast 500g auf die Waage bringen.
  • - Geringe Lebensdauer bei hoher Belastung: Werden die Zellen wieder und wieder mit hohen Strömen entladen, wie es heutzutage oft genug passiert, leidet die Lebensdauer extrem darunter.
  • - Memory-Effekt: Ist der Akku nicht ganz leer und wird von diesem Punkt aus wieder aufgeladen, "merkt" sich der Akku das. Verfährt man oft genug so, hat man aktiv die nutzbare Kapazität des Akkus verringert.
    • -->> Deshalb ist es ganz wichtig, einen Akku vor dem Laden immer erst zu entladen!
  • - Hoher Pflegebedarf bei Kapazitäten ab >4100mAh: Akkus, die so hohe Kapazitäten haben, besitzen Zellen, die speziell behandelt sind. Es sind wirklich Hochleistungszellen und diese wollen entsprechend behandelt werden. Lädt man solche Akkus nicht spätestens bei jeder 10. Ladung mit 1/10C oder verwendet eine Balancerplatine oder anderes Pflegewerkzeug, ist der Akku relativ schnell unbrauchbar.

 

Natürlich sind diese Akus nicht nur schlecht. Sie haben auch gute Seiten:

  • + Gutmütige Zellstruktur: Der Akku verzeiht es, wenn man ihn ausversehen kurzzeitig zu tief entlädt. Er geht nicht sofort kaputt und löst sich in Rauch auf. Auch beim Aufladen stirbt der Akku nicht sofort, wenn irgendetwas nicht ganz stimmt. Es ist alles ein bisschen robuster.
  • + Anfängerfreundlich: So liegt es nahe, dass Anfänger und Neulinge in diesem Hobby eher noch zu einem Nickel-Akku greifen. Hiervon gibt es auch keine trügerischen Angstmach-Videos auf Youtube und Co. Man muss also keine Angst haben, dass der Akku beim Laden auf einmal Feuer fängt. So gesehen kann man bei einem hier genannten Akku nicht so viel falsch machen, wie bei einem LiPo.
  • + Stabile Hülle: Die robusten Becherzellen aus Blech, o.ä., sind natürlich um einiges Härter und schützen besser gegen äußere Einflüsse, als Folienzellen von LiPos. Hier ist es kaum möglich, den Akku durch Stechen oder werfen zu zerstören. Natürlich geht mit der nötigen Portion Gewalt alles, aber im Normalfall geht das nicht so schnell.
  • + Wärmespender im Winter: Entlädt man Nickel-Akkus mit relativ hohen Strömen, wird die Hülle durch den Stromfluss warm. Manchmal wird sie sogar so warm, dass sie im Winter einen Taschenwärmer locker ersetzen kann. Praktisch für die einen, nervend für die anderen.

NiCD Akku Zellen der Größe R6 / AA von GP und Sanyo
Zwei NiCD Akkuzellen der Größe R6 / AA von GP & Sanyo

NiCD - Akku

Vor vielen Jahren wurden noch NiCD (Nickel Cadmium) Akkus im RC-Modellsport eingesetzt. Da die Inhaltsstoffe dieser Akkus aber schädlich für die Umwelt sind und die Technologie veraltet ist, wurden die Akkus vom Markt genommen. Speziell das Cadmium ist hoch giftig. Heute bekommt man sie nur noch gebraucht.

 

Der einzige Unterschied zu NiMH Zellen besteht lediglich darin, dass ein Teil des Akkus (Elektrode) aus Cadmium besteht und dass die Energiedichte geringer ist.

 

Die Nennspannung pro Zelle beträgt 1,2V.

Im vollgeladen Zustand hat eine Zelle gewöhnlich 1,4V.

Entladen werden sollte eine Zelle auf maximal 0,9V.

 

Formierungsladung:

Wie beim NiMH Akku sollte man ein Pack alle 10 Ladungen mit einem Zehntel der Kapazität als Ladestrom aufladen, um einen zu großen Zellendrift vorzubeugen. Das wäre bei einem Akku mit 4000mAh (4Ah) genau 0,4A.

So werden alle Zellen mit einem geringen Ladestrom aufgeladen. Ist eine Zelle eher voll, als die anderen, kann sie die überschüssige Energie in Wärme umwandeln.

 

Die Lagerung solcher Akkus ist sehr nah verwandt mit der von NiMH Akkus. Daher würde es sich nicht lohnen, alles nochmal aufzuschreiben.

 

Auch die Vorteile & Nachteile sind denen des NiMH Akkus sehr ähnlich. Treiben wir die Größe dieser Seite also nicht unnötig in die Höhe und beenden das hier.