Tamiya Desert Gator (DT-02)

Tamiya Desert Gator als Straßenumbau
Der Straßenumbau eines Tamiya Desert Gators

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Videos vom fahrenden Modell findest du genau hier:

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Allgemein

Das DT-02 Chassis von Tamiya ist eigentlich ein Baukasten. Darin ist alles enthalten, was man essentiell braucht, um das Auto an sich aufzubauen. Komponenten, wie Lenkservo oder Empfänger sind nicht enthalten.

 

Für erfahrene Modellbauer ist es ein zeitlicher Aufwand von ca. 2 Stunden, das Auto aus allen Einzelteilen aufzubauen. Ist das Chassis schon bekannt, halbiert sich die Zeit noch einmal. Neulinge brauchen schon etwas länger, doch mit der sehr gut bebilderten Anleitung geht das auch an einem Wochenende.

 

Nahe Verwandte des hier abgebildeten Desert Gators sind der Super Fighter G und der Sand Viper. Auch der Neo Falcon und der Super Fighter GR gehören zu dieser Serie. Den Unterschied machen einfach die Karosserie und der Spoiler, sowie u.U. die werksseitige Ausstattung.

 

Wie es dem einen oder anderen schon aufgefallen sein dürfte, ähnelt das Modell, um das es sich hier dreht, nur noch in Karosserie und Spoiler einem gewöhnlichen Desert Gator. Eigentlich ist dieses Modell ein Offroad-Auto für Einsteiger. Es besteht fast ausschließlich aus Plastikteilen und hat kaum Einstellmöglichkeiten. Die Reifen, die dem Bausatz beigelegen haben, waren auch nur für den Einsatz im Gelände gedacht.

 

Nach einigen Monaten des leichten Tunens und Fahrens war mir das aber zu wenig. Irgendwann wollte ich bis an die Grenze des Machbaren mit diesem Auto gehen. Das war aber keine Entscheidung von heute auf morgen. Es entwickelte sich mit der Zeit.

 

Dazu müsste vielleicht noch gesagt werden, dass dieses mein erstes Auto war. Mein persönlicher Einstieg in den RC-Modellbau ist nunmehr 10 Jahre her. Also kam Monat um Monat immer wieder ein neues Tuningteil hinzu, bis das Auto nun so dasteht, wie es ist. Was genau verbaut ist, erfährst du, wenn du weiter runter scrollst.


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Elektronik

Innenraum des Desert Gators
Der Innenraum des Boliden

Der Punkt Elektronik ist daher in zwei Punkte aufgeteilt, da die Architektur dieses Autos so angelegt ist, dass die wichtigen Komponenten im geschützten Wannenchassis sind und der Motor gesondert außen ganz hinten sitzt.

 

Die folgenden Komponenten wurden verbaut:

Als Fahrtregler kommt ein GM Genius 100 zum Einsatz. Dauerströme bis 100A sind kein Problem für ihn.

Der Empfänger ist ein Losi MRX3000, passend zur Spektrum DX3.0.

Das Cut-Off Modul wird vom Hersteller folgendermaßen bezeichnet: Team Novak Smart Stop LiPo Cut-Off Module (2s).

Gelenkt wird mithilfe eines Robbe/Futaba Servo S3152 DIGITAL.

Das Antriebsaggregat kommt vom Hersteller LRP und ist ein Vector X12 BL Modified mit 3,5T.

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Die Elektronik im Innenraum

Die gesamte Elektronik innerhalb des Wannenchassis ist auf sehr hohe Leistung, Präzision und Geschwindigkeit ausgelegt. Da vergleichsweise hohe Ströme fließen, ist das auch wichtig. Das Auto soll ja auch ein bisschen halten.

 

Der Regler ist das Herzstück des Modells. In der Genius 100 -Ausführung kann er Dauerströme von bis zu 100A verkraften. Wie du vielleicht schon auf dem Bild erkannt hast, passt der Regler wirklich perfekt an die Stelle, an der er sitzt. Die Abmessungen sind sogar fast schon zu groß, aber mit ein bisschen quetschen passt er rein. Dort sitzt er dann sicher und muss nicht einmal festgeklebt werden, weil er gegen die beiden Plastikwände drückt.

 

Damit bei solchen Strömen Spannungsunregelmäßigkeiten "gepuffert" werden können und die Bauteile nicht zerstört werden, sollte man eine Kondensatorplatine zwischen Kabel und Regler löten. So üben sich die Spannungsschwankungen bei apprupten Gasschüben nicht so stark auf Regler und Akku aus. Die hier verbaute Platine besitzt 7 Elkos (Elektrolyt Kondensatoren) mit je 470µF, die mit bis zu 16V belastet werden dürfen. Sie sind parallel geschaltet, sodass wir im Endeffekt 3290µF haben.

 

Bevor du dich noch wunderst, wenn du in Google keinen GM Genius 100 mehr findest, sollte noch erwähnt werden, dass dieser Regler schon etwas betagter ist. Warum er genau vom Markt genommen wurde, ist unklar. Als Alternative kann aber auch ein Genius 120 oder höher verwendet werden. Die Zahl hinter der Typenbezeichnung Genius steht i.d.R. für den maximalen Dauerstrom, für den der Regler gemacht ist.

 

Als Stecksystem sind sowohl reglerseitig, als auch motorseitig 4mm Goldkontaktstecker eingebaut. Die Belastbarkeitsgrenze von 100A Dauerstrom kommt da sehr gelegen. Das passt also perfekt zum Regler. Was will man mehr? Da auch so gut wie jeder Racing Hardcase LiPo mit versenkten Goldkontaktbuchsen genau diese 4mm-Verbinder hat, bietet es sich umso mehr an. So ist es also nahezu universell einsetzbar.

 

Der Regler ist zwar relativ alt, aber nicht aus der Steinzeit. Er besitzt schon eine Funktion, die sich BEC (Battery Elimination Circiut) nennt. Die dient dazu, den Empfänger mit Strom zu versorgen. Früher musste man noch einen zusätzlichen Akku für den Empfänger bereitstellen. Das entfällt heutzutage zum Glück. Mit 5,5V und 4A ist es auch gut belastbar.

 

Der gerade schon angesprochene Empfänger ist ein 2,4Ghz Empfänger. Er passt zu einer Spektrum DX3.0 und arbeitet tadellos. Das Auto kann sich bei vollen Senderbatterien bis zu 150m vom Fahrer entfernen. Bei den Geschwindigkeiten, die das Auto erreicht, ist das auch notwendig. Der MRX3000 hat insgesamt 4 Buchsen. Eine für den Regler, eine für das Servo, eine für einen zusätzlichen BEC-Stecker (Normal wird der Strom für den Empfänger über den gleichen Kabelstrang geliefert, über den auch das Signal geht) und einen zur Reserve.

 

Zwischen Empfänger und Regler wird aber in meinem Fall noch eine ganz wichtige Einheit geschaltet. Da der Regler zwar schon einen LiPo-Unterspannungsschutz hat, könnte man vielleicht denken, dass man kein weiteres CutOff-Modul braucht. Weil der Regler aber erst bei 3V pro Zelle abschaltet, ist es ratsam, ein solches externes Modul zwischenzuschalten, wenn man noch länger etwas von seinen LiPos haben will.

Dieses Modul hat die Finesse, dass es bei einer Annäherung an 3,4V pro Zelle die Gasfunktion zurückschraubt und eine blaue LED zum blinken bringt. So ist der Fahrer frühzeitig gewarnt und kann reagieren. Wird die Spannung zu gering, deaktiviert es die Funktion des Motors ganz.


Der letzte wichtige technische Bestandteil im Innenraum ist natürlich das Lenkservo. Das ist ein kleiner Motor, der das Lenkgestänge immer so bewegt, wie es von der Fernbedienung gesendet wird. Im Empfänger hat er den ersten Steckplatz, auch CH1 genannt.

Das hier verbaute Servo ist wirklich super. Obwohl es weder ein Metallgetriebe, noch ein zweites Kugellager hat, bin ich zufrieden. In einem solchen Modell geht es weniger um eine Unzerstörbarkeit, sondern eher um Präzision und Stellgeschwindigkeit. Und beide Kriterien erfüllt dieses Servo einwandfrei. Es stellt immer genau auf den vorher definierten Nullpunkt zurück. Auch den vollen Lenkeinschlag hat es in kürzester Zeit erreicht und ist trotzdem feinfühlig bei leichteren Lenkbewegungen.

 

Gerade bei hohen Geschwindigkeiten ist es dringend erforderlich, dass die Lenkung gut funktioniert, weil man immer leicht nachkorrigieren oder das Auto sogar spontan abfangen muss. Außerdem sollte es immer das machen, was es zu machen hat. Dem ist so und daher kann ich dieses Servo wirklich empfehlen.

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Der Motor

Heckansicht des Autos mit direktem Blick auf den Motor
Heckansicht mit Blick auf den Motor

Als Antriebsaggregat in diesem Modell werkelt ein LRP Vector X12 Modified 3,5T. Dieser Motor bietet genügend Leistung, um dieses Auto anständig anzuschieben.

 

Die Leistungsdaten sprechen für sich. An 7V unter Last hat der Motor gemessene 762,6W, was so ziemlich genau 1PS entspricht. Diese Leistung auf rund 1,8kg Masse des Autos gerechnet ist ein fabelhaftes Leistungsgewicht. Der geflossene Strom betrug bei der Messung 107,56A.

3,5T Schriftzug auf LRP Vector X12 Modified 3,5T
Ziemlich gut sichtbar, auch im eingebauten Zustand: Der 3,5T - Schriftzug. (Bild vergrößerbar)
LRP Vector X12 Modified 3,5T und GM Genius 100 mit 4qmm dicken Kabeln
Die Kabeldicke von den Motorkabeln wird auch beim Regler verwendet, damit die Spitzenströme keine Schäden verursachen können.

Eigentlich ist dieser Motor nur bis 6V zugelassen. So lassen sich der Herstellerseite auch nur Leistungsdaten an 6V entnehmen. Da meine LiPos mit 7,4V aber beträchtlich mehr als 6V haben, war ich anfangs eher skeptisch, ob das überhaupt funktioniert oder ob der Motor gleich seinen Geist aufgibt.

 

Der momentane Stand der Dinge ist es, dass alles funktioniert. Der Motor hält der eigentlich zu hohen Spannung stand. Meiner Meinung nach lässt sich das sogar ein bisschen auf das Übertakten einer CPU im PC übertragen. An die Kerne wird eine höhere Spannung angelegt, sodass sie mehr Leistung bringen. Solange die Temperatur nicht zu hoch steigt, geht alles theoretisch gut. Genauso ist es auch hier. Der Motor bekommt eine höhere Spannung, als der Hersteller empfiehlt, damit er mehr Leistung bringt. Solange die Temperatur ~80°C nicht übersteigt, ist alles in Ordnung.

 

An sich sind es unter Volllast sogar nur 1V mehr im Gegensatz zur Herstellerangabe. Und ein voller 6V Akku hat auch mehr, als nur 6V. Das ist eben die Nennspannung. Die reale Spannung nach Ladeschluss ist sogut wie immer höher.

 

Auch der geflossene Spitzenstrom von rund 108A ist kein wirkliches Problem. Da der Regler eigentlich bis 100A Dauerstrom deklariert ist, wird er zwar an seiner Grenze betrieben, aber es funktioniert. Wie schon erwähnt sind die 8A über den 100A Dauerstrom eben nur der kurzzeitige Wert. Kurzzeitig sind eigentlich alle Regler belastbarer, als auf die Dauer. Würden die 108A also dauerhaft fließen, hätte ich ein Problem. Da das aber nur ein Spitzenwert ist und der Regler so etwas verkraftet, geht das schon. Natürlich muss auch hier auf die Temperatur geachtet werden. Nach ca. 20 Minuten Fahren sollte schon eine Pause eingelegt werden.

 

Die verwendeten Silikonkabel  zum Motor haben einen Querschnitt von 4mm² (AWG 11) werden während der gesamten Fahrt nur warm, nicht heiß. Auch die 4mm Goldkontaktstecker werden beim Fahren nicht übermäßig heiß. Also muss man einzig bei Regler und Motor auf eine drohende Überhitzung achten.


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Getriebe

Direkte Ansicht der Getriebebox
Heckansicht des Modells mit direktem Blick auf die Getriebebox

Das Getriebe ist eines der vielen Verschleißteile an einem RC-Modell. Gerade bei hohen Drehzahlen ist es besonders belastet, doch wenn man es regelmäßig zerlegt, säubert, putzt und anschließend neu fettet, wird das mit einer langen Lebensdauer belohnt.

 

Zusätzlich sollte man immer ein Auge auf den Zustand der Zähne an den Zahnrädern haben. Stichwort Zahnflankenspiel. Ist der Spielraum zu groß oder zu klein, raspeln sich Hauptzahnrad und Ritzel in kürzester Zeit gegenseitig ab.

Getriebekasten Tamiya DT-02
Der Getriebekasten bildet den hinteren Abschluss des Chassis.
Vordefinierte Motorpositionen im Getriebe des Tamiya DT-02
Man kann den Motor nur in zwei festen Positionen einbauen, je nach dem, welches Ritzel gerade auf dem Motor ist. (Bild vergrößerbar)

Doch es gibt einen ganz einfachen Trick, das Zahnflankenspiel optimal einzustellen. Man lege einfach ein Stück Haushaltspapier zwischen die beiden Zahnräder, drückt sie zusammen und zieht die Schrauben fest. So hat man automatisch einen kleinen Abstand zwischen den Zähnen gebildet, der auch erforderlich ist. Wer das gerne noch einmal in Form eines Videos sehen möchte, der klickt einmal >> Hier << .

 

Anders kann man es machen, indem man erstmal alles montiert. Man drückt also das Ritzel ganz gegen das Hauptzahnrad, zieht die Motorschrauben leicht fest und drückt es dann nochmal ein bisschen vom Hauptzahnrad weg. So hat man aus der freien Hand diesen kleinen Zwischenraum gebildet. Danach kann man noch ein bisschen Papier zwischen die Zähne halten und sie ein bisschen drehen, damit das Papier "eingezogen" wird. Beim späteren Begutachten des Papiers sollten keine Risse darin sein, sonst muss das Spiel erneut eingestellt werden.

 

Beim DT-02 Chassis entfällt aber diese Einstellungsarbeit. Das bedeutet, es gibt zwei vordefinierte Positionen für den Motor, in denen er montiert werden kann. So kann man auch nur zwischen 2 Ritzeln wechseln. Das 17T (T=Teeth) Ritzel ist für ein schnelleres Anfahren, aber eine geringere Endgeschwindigkeit. Das 19T Ritzel bietet eine höhere VMAX bei einem trägeren Anfahrverhalten.

 

Da das Getriebe selbst eine innere Übersetzung von 2,87:1 und das Hauptzahnrad 55 Zähne hat, kommt man mit dem 17er Ritzel auf eine Gesamtübersetzung von 9,3:1 und mit dem 19er Ritzel auf 8,3:1.


In meinem Modell ist momentan noch ein 17er Ritzel verbaut. Da der Motor ca. 10.000kv (Umdrehungen pro Volt) hat, dreht er trotzdem hoch genug, um das Modell bei Vollgas auf sagenhafte 88km/h fast schon zu katapultieren.

Die Geschwindigkeit wurde mit der App GPS Tacho für Android gemessen.

 

Doch die Drehzahlen, die der Motor bei Vollgas erreicht, sind keinesfalls tödlich für das Getriebe. Es verhält sich nicht anders, als bei einem anderen niedriger drehenden Motor auch. Es gab mal eine Zeit lang den Mythos, dass das Getriebe vom DT-02 keine hohen Drehzahlen aushält. Der wäre also hiermit wiederlegt.

 

Wie auf dem Foto noch ersichtlich ist, wurden Alu-Antriebswellen als Tuning nachgerüstet. Das hat aber eher einen optischen Nutzen, als dass es wirklich etwas bringt.